Weniger Inobhutnahmen und Demo zum Weltkindertag
News aus der Kinder- und Jugendhilfe:
Zahl der Inobhutnahmen 2019 leicht gesunken
Wie der evangelische Pressedienst am 19. September meldet, haben die Inobhutnahmen minderjähriger Kinder 2019 gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen. Insgesamt registrierten die Behörden rund 49.500 Fälle, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag zum Weltkindertag am 20. September mitteilte. Das waren knapp 3.100 (sechs Prozent) weniger als im Vorjahr. Hintergrund sei die stark gesunkene Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, die nach ihrer Ankunft fast immer zunächst von den Ämtern in Obhut genommen werden. Die Zahl solcher Fälle ging um 29 Prozent auf gut 8.600 zurück.
UNICEF und Kinderhilfswerk fordern mehr Rechte für Kinder
Mit der Aktion „Kinderrechte schaffen Zukunft“ vor dem Reichstag in Berlin riefen UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk am Sonntag, 20. September, dem Weltkindertag, gemeinsam dazu auf, die Rechte der mehr als 13 Millionen Mädchen und Jungen in Deutschland zu stärken. Dazu präsentierten Kinder mit einem 100 Quadratmeter großen Kreidebild und zahlreichen Demoplakaten ihre Forderungen und ihre Vision einer kindergerechten Welt.
Dieses Jahr stand der Weltkindertag am 20. September aufgrund der Covid-19-Pandemie unter besonderen Vorzeichen. Die großen Feste in Berlin und Köln sowie in vielen weiteren Städten in Deutschland mussten abgesagt werden. In den vergangenen Monaten haben Mädchen und Jungen in Deutschland viele schwierige Situationen erlebt – Schulen waren monatelang geschlossen, Kinderinteressen wurden vielfach hintenangestellt.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention gibt es in Deutschland immer noch Situationen, in denen die Interessen der Kinder hinter denen der Erwachsenen zurückstehen müssen und in denen die Meinung von Kindern nicht ernst genommen wird. Deshalb lautet meine Botschaft zum Weltkindertag: Die Zeit ist reif, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, damit sie besser beachtet werden.“